Man Sitze da und rede nur

Man Sitze da und rede nur

Wo ist sie nur die Motivation? Sinnierend mit mir selbst, sitze ich auf dem Sofa. Die Füße auf dem Stuhl. Die Augen folgen dem Tanz der Buchstaben. Vergeblich versucht mein Gehirn aus ihnen zu filtern was nicht da ist – Motivation. Dennoch sitze ich da. Schreibend sinnierend, beschäftigt mein Gehirn sich mit sich selbst. Versucht aus seinen eigenen Sätzen etwas zu kristallisieren. Man könnte sagen aus dem eigenen Erbrochenen.

Man stelle sich an dieser Stelle vor: Eine Person - betrunken -weis nicht wo hin. Ein Schwung von Übelkeit, lässt gegessenes in Verbindung mit Magensäure und Galle, wieder aus dem Munde treten. Der Betrunkene nehme einen Stock und male nun Muster in die teils verdaute Nahrung und versuche daraus den Weg nach Hause zu finden.

Genau das ist was mein Gehirn hier tut. Doch freut es mich persönlich zumindest eure Gemüter zu erheitern. Folget aber nicht den Spuren eines Betrunken, der nicht weis wohin. Dabei sollte angemerkt werden, dass mein Gehirn, in den Stunden der Verfassung, nicht durch von mir Konsumierten drogen benebelt oder gar beeinträchtigt wäre. Vielleicht ist aber auch genau dies das Problem. So weiß der Betrunkene nicht wo er hin soll, glaube es aber zu wissen. Das heißt er macht sich auf den Weg und kommt mit etwas Glück an. Das Werte, das sich momentan in meinem Besitzt befindende Organ, bekannt als Hirn, dreht sich dagegen nur im Kreise.

So sei es gewesen und ich entscheide meine Füße von dem Stuhle zu nehmen, meine Hinterteil zu erheben und mein sich im Kreis drehendes Organ zum Kühlschrank zu tragen, um ihm die Wahl des Rauschmittel enthaltenden Getränks zu überlassen.

In einem gemeinschaftlichen Diskurs, welches der Rauschmittel zum Wege führe, entschieden wir uns gemeinschaftlich für Club Mate. Nun machen wir uns auf den Weg zu finden, in der Hoffnung das Ziel zu erreichen oder auf ewig verloren zu sein. Ewig erscheint hier etwas übertrieben und man könnte Ewigkeiten darüber streiten, ob die Wortwahl die richtige ist. Man kann es aber auch lassen. Da es das Ziel ist sich den Weg in das eigene Erbrochene zu zeichnen, ist eine solche Diskussion auch nicht Zielführend.

Erbrochen ist inzwischen etliches, dennoch fehlt es an Fortschritt. Ganz im Gegenteil. Statt die Benebelung zu nutzen, beginnt auch der Fluss der Wörter ins Stocken zu geraten. Sollte sich hier eine Niederlage auf ganzer ebene Bemerkbar machen. Auch wenn mein Gehirn beginnt zu schwächeln, ist mein gefestigter Geist noch lange nicht bereit die Flinte ins Korn zu werfen. Ich ziehe den Stuhl mit samt darauf liegenden Beinen näher zu meinem Oberkörper und lasse dabei sich Sofa und Stuhl sinnlich berühren.

Auch wenn es mein Gehirn nun nicht geschafft hat aus seinem Erbrochenen einen Weg zur Motivation zu finden, hat es doch mich von meinem Gehirn entfremdet. Genervt von meinem in manchen Momenten nutzlosen Organ, mache ich mich selbst auf dem Weg und schleife es an einem seiner unendlichen Windungen durch seine Kotze auf den richtigen Weg…

Geschrieben am 05.12.2015